Kleine Polemik auf "die
Möglichkeit 'ergänzender Sachleistungen'"
bei Sanktionen -
von
Diana Aman
Ist denn das die Möglichkeit?
Manchmal blättere ich durch esoterisch angehauchte Zeitschriften in denen
nette, schöne Dinge beworben werden. So gibt es auch ein goldenes
Hängekegel in verschiedenen Größen, das mit den Worten „Harmonisierung
möglich“ angepriesen wird und seinem Preis damit fadenscheinige
Legitimation verleiht. Wer sich so ein Dings in die Wohnung hängt, erwirbt
die Möglichkeit auf Harmonie. Ist das nicht wunderbar?
Laut Quantenphysik ist es auch möglich, dass ein Wassertropfen nach oben
tropft und die Zeit rückwärts läuft.
Ein ähnliches Gefühl der Sinnfreiheit ereilt mich, wenn ich lese, dass für
Menschen, denen die Sozialleistungen gekürzt werden, die Möglichkeit
der Gewährung von ergänzenden Sachleistungen offen steht.
Wenn es möglich ist, dass Menschen nach einem Bombenanschlag
überleben, dann wird doch gegen diesen nichts einzuwenden sein? Wenn es
möglich ist, ein Auto zu reparieren, dann ist es doch o.k., es
beschädigt zu verkaufen. Wenn es möglich ist, sich nicht an
Gammelfleisch zu vergiften, dann sollte es doch nur recht und billig sein,
dies auf den Markt zu bringen.
Mensch, was haben wir uns immer gehabt! Wir haben uns doch geradezu
kleinlich angestellten, wenn wir Sicherheit und Lebensrecht gefordert
haben! Haben dabei völlig die freiheitlichen Potenziale der Möglichkeiten
übersehen, die wie das Nichts ständig vorhanden sind und uns einhüllen in
eine Aura der Geborgenheit. Haben nicht erkannt, was für
Handlungsspielräume die Möglichkeiten uns eröffnen und legitimieren. Mir
wird das jetzt erst richtig klar!
Morgen spring ich einfach mal vom Dach. Möglicherweise habe ich bis dahin
das Fliegen gelernt.
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