Unter der Überschrift:
Whow! Ich bin entzückt! [1]
WAHR an dieser unglaublichen Geschichte ist einzig, dass sie aus der Feder von Brigitte Vallenthin stammt, jener „Sprecherin“ einer „HartzIV-Plattform“, die vermutlich nur noch aus ihr selbst besteht, denn keine lebendige Initiative würde sich dazu missbrauchen lassen, in ihrem Namen solchen Unsinn in die Welt zu blasen.
WAHR ist weiter, dass die Geschichte wieder einmal vorgetragen ist in jener eigentümlichen Form, die mich jedes mal von neuem erstaunt, weil die Autorin sich nicht nur als Sprecherin einer (vermutlich nur noch imaginativ vorhandenen) Initiative geriert, sondern sich dabei auch noch immer selbst zitiert (überall steht in ihren eigenen Texten: „sagt Brigitte Vallenthin von der HartzIV-Plattform“) – so dass man die Frage haben kann, ob sie neben einer etwas überbordenen Empörungssucht nicht auch noch an einer direkt "trinitarischen" Bewusstseinsspaltung leidet - einer Spaltung, die sie 1. in sich selbst, 2. in eine Initiative, deren Sprecherin sie ist/sei, und 3. in einen „Berichterstatter“ aufteilt, der den Schein erzeugen soll, aus unabhängiger Position über die so überaus wichtigen Verlautbarungen der "Sprecherin" (s.2.) zu berichten. [2], [3]
NICHT wahr ist allerdings alles, WAS sie sagt: Weder gibt es ein Wahlkampfbündnis mit der SPD – noch gibt es dazu „einen besonderen Schutzschirm aus dem Rot-Grünen Bezirksamt Berlin-Mitte“ der mich (zur Stützung des SPD-Wahlkampfes) vor Sanktionen des Jobcenters beschützt - was bei der 90%-Sanktion vom November und der gerade laufenden 60%-Sanktion ohnehin eine irrwitzige Behauptung ist. Und meine Zusammenarbeit mit Franziska Drohsel ist gänzlich unverfänglich:
Ich liege in Auseinandersetzung mit dem Jobcenter – das ist allgemein bekannt. Zu meiner Unterstützung habe ich einen Anwalt aufgesucht. Dieser Anwalt ist Mitglied einer Initiative „kritischer Anwälte“, was ich selbstverständlich sehr begrüße! In dieser Initiative ist auch die Juristin Dr. Franziska Drohsel. Sie ist zwar SPD-Mitglied – aber durch und durch gegen die Sanktionen eingestellt. Man muss nur sehen, wie freisinnig und entschieden sie sich – damals noch Chefin der Jusos – auf dem SPD-Bundesparteitag von 2009 gegen die Sanktionen und gegen die neoliberale Ausrichtung ihrer Partei äußert, um ihren Ernst im Kampf um eine soziale SPD und um die Behebung der Armut in Deutschland zu sehen.
Dass Franziska angeboten hat, uns auszuhelfen, habe ich als Glücksfall angesehen: Es war für mich bedeutsam, dass gerade jemand aus der Partei, die die Hartz IV-Regeln verbrochen hat, eine Expertise gegen die Sanktionen schreibt. Weil das – zwar nicht in sachlicher – ggf. aber in politischer Hinsicht größere Überzeugungskraft entfaltet, als wenn jemand aus davon unberührtem oder von vorneherein kritischem Lager schreibt.
Zusammenarbeit ist allerdings mit mehreren Partnern abgesprochen – wobei der Fokus NICHT auf der Parteizugehörigkeit, sondern einzig auf Kompetenz, Lust an der Sache und auf Zielbezogenheit liegt.
Brigitte Vallenthins Elaborat ist wieder einmal nur Unterstellung. Und es tut mir Leid, mich damit auseinandersetzen zu müssen. Zumal das bereits die x-te unberechtigte Attacke ist, die sie gegen mich reitet. In der vorletzten Attacke hat sie mich bezichtigt, nur deshalb eine Petition gegen die Sanktionen in Hartz IV geschrieben zu haben, damit ICH persönlich im Wahlkampf 2009 Vorteile dadurch genösse. In ihrer letzten Attacke behauptete sie, Katja Kipping zöge Vorteile für die kommende Wahl, wenn sie mich in meiner Hungeraktion unterstütze (die Antwort zu dieser letzten Attacke gibt es hier) – und jetzt behauptet sie, die SPD habe einen Vorteil von meiner Aktion. Und nicht nur einen Vorteil! Sie selbst habe sogar von langer Hand meine gesamten Aktionen inszeniert, um sich weiß zu waschen für den kommenden Wahlkampf.
Ich bin gespannt, wann sie eine Verschwörung mit der CDU oder der FDP, mit dem CIA oder gar mit den Bilderbergern aufdeckt – oder wann sie herausfindet, dass sogar Ratzinger nur deswegen vom Papststuhl zurückgetreten ist, damit jetzt durch Franziskus die Kirchengelder freigegeben werden können, um mich im Ernstfall vor dem Hungertod zu schützen.
Bis zur nächsten „Enthüllung“ haben wir aber hoffentlich noch etwas Zeit. Ich glaube allerdings nicht, dass ich dann noch einmal darauf eingehen werde.
Berlin, den 07.04.2013 Ralph Boes
[1] ... zumal ich jetzt weiß, wem ich in Zukunft meine Vorträge in Rechnung stellen kann! Ab sofort verlange ich 25 Tausend Euro für jeden Vortrag von der dadurch von mir „reingewaschenen“ SPD! [2] Es tritt uns hiermit das Urbild der Trinität entgegen ... [3] Dass andere Plattformen und Internetzeitungen die Texte einfach wiedergeben und damit den Eindruck erregen, als hätten sie die Texte selbst verfasst und würden aus eigener Recherche hinter dem Standpunkt der protestierenden „HartzIV-Plattporn-Sprecherin Brigitte Vallenthin“ stehen, wirft kein gutes Licht auf diese Plattformen und Zeitungen.
|