BA-Vorstand HEINRICH ALT

nennt das bedingungslose Grundeinkommen eine "faszinierende Idee". Man würde den Menschen damit allerdings eine falsche Botschaft vermitteln:

"Im Kern heißt das doch: Wir brauchen euch nicht, aber wir lassen euch auch nicht verhungern. Das halte ich für einen zutiefst inhumanen Gedanken. Ich bin dafür, den Menschen das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden."

(Siehe hier >>

 

 

Mein Kommentar:

 

Wess` Brot ich ess, des Lied ich sing ...
Wer hätte von Herrn Alt eine andere Auffassung erwartet.
Er schildert allerdings nur die von ihm verdrängten Schatten des von ihm selbst repräsentierten und schöngefärbten Systems. Das Grundeinkommen selbst zieht er in keiner Weise in Betracht!
Er vermittelt das Bild, dass das bedingungslose Grundeinkommen nur an die sog. "Arbeitslosen" geht und eine Art von "Stilllegungsprämie" ist.

 

Das ist schon vom Grund her falsch: ALLE werden es erhalten, auch die, die "arbeiten" und Geld verdienen. Die Lebensgrundbedürfnisse sind allgemein gedeckt. DADURCH geschieht das Gegenteil von dem, was Herr Alt "befürchtet":

 

Erstens:

Das Arbeiten ändert sich vom "sollen" zum "wollen".
Arbeitgeber müssen um Arbeitnehmer werben.
Dadurch kann niemand mehr wie heute auf Grund einer Notlage ausgebeutet und zu sinnlosen, entwürdigenden Arbeiten gezwungen werden.

D.h., gerade der inhumanen Arbeits-Zwangs-Fürsorge, für die Herr Alt steht, wird der Boden entzogen!  - Und der von ihm verrichteten "Arbeit" natürlich auch.

 

Zweitens:

In der Welt des Grundeinkommens ist jeder Zuverdienst für den Arbeitnehmer frei verfügbares Vermögen: Es muss nicht zur Finanzierung der Lebensgrundbedürfnisse eingesetzt (diese sind durch Grundeinkommen finanziert), sondern kann in freier Weise für Konsum, Dienstleistung, Kultur verwendet werden.

Das ist, wie bei Hartz IV mit Schwarzarbeit: Das hinzuverdiente Geld kommt "oben drauf".
Vor nichts mehr haben Heinrich Alt und seine GesinnungsGenossen mehr Angst als vor Hartz IV mit Schwarzarbeit!

Empirische Tests zur "Arbeitsmotivation bei Grundeinkommen", wie manchenorts gefordert, sind daher nicht nötig: Durch die hohe Arbeitsmotivation, die bei Hartz IV auftritt, wenn man Hartz IV mit unangemeldeter Arbeit oder Schwarzarbeit aufstocken kann, wird der positive Ausgang des Tests bereits vorweg genommen.

Durch die harschen politischen Mittel, gerade diese Möglichkeit des "Aufstockens" durch Sanktionen und künstliche Beschäftigungsmaßnahmen zu verhindern, beweisen die Politiker, dass Grundeinkommen funktioniert!

 

Drittens:

Das von Alt beschworene Gefühl, "gebraucht zu werden", stellt sich gerade durch die Maßnahmen der Jobcenter NICHT ein. Wer sich tausendfach "bewerben", seine Zeit in künstlichen Beschäftigungsmaßnahmen vertrödeln muss oder gezwungen ist, im Niedrigstlohnsektor, der Leih- und Zeitarbeit zu arbeiten, bekommt die Nutz- und Wertlosigkeit seines Daseins täglich tausendfach vorgeführt.

 

Bei Grundeinkommen ist das anders:

Erstens werden die Leute anständig behandelt werden müssen, weil sie ja nicht zur Arbeit kommen müssen. Zweitens muss das Geld stimmen und drittens der Sinn.

D.h., während man sich um die höheren Lohngruppen nicht kümmern muss, weil die trotz Grundeinkommen arbeiten werden, ist Grundeinkommen gerade im Niedriglohnsektor das schönste Arbeits-Motivations-Programm.

 

Weitere Facetten des bedingungslosen Grundeinkommens sind hier besprochen:

http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/
http://www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de/de/thesen